Was es mit diesem Leben auf sich hat, habe ich mich schon gefragt, seit ich denken kann. Auch während der Zeit meiner Ausbildung zur Floristin. Ein paar Jahre später, ich arbeitete bereits in einem Blumengeschäft, schlenderte ich in der Mittagspause durch die Fußgängerzone. Ein Buchladen hatte Sonderangebote vor die Tür gestellt. Inmitten von dünnen Taschenbüchern lag auch ein dickes orangefarbenes Lexikon, mit dem Titel: „Die Geschichte der großen Philosophen“. Ich schlug es auf und war wie elektrisiert. Zwar verstand ich nicht wirklich, was dort stand, aber da waren die Fragen, die mich bewegten: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und schließlich, die vielleicht Wichtigste von allen: Was ist der Mensch?

Mein Entschluss reifte heran. Ich wollte Philosophie studieren. Es war ein Wunsch, der mir fast unerreichbar schien. Wollte ich doch Bildung, aber keine Schule. Nach dem Abitur, konnte ich mich endlich einschreiben und schauen, welche Antworten die „großen Philosophen“ auf die zentralen Fragen des Lebens hatten. Eines war schnell klar: Hinter jeder Antwort lauern viele Fragen .

Nach ein paar Semestern begann ich zusätzlich als Journalistin zu arbeiten, denn in den Nebenfächern studierte ich Publizistik- und Kommunikationswissenschaften und Politikwissenschaft. Ich schrieb für Zeitungen (FAZ, Süddeutsche Zeitung, GEO, Bild der Wissenschaft) und arbeitete als Autorin beim Fernsehen (WDR, ZDF). Ich schloss mein Philosophiestudium zunächst mit dem Magistertitel ab. Ein paar Jahre später promovierte ich in Philosophie.